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Edersee - Ederstausee

  

 

  Brücke im Edersee - Kopfsteinpflaster auf der Brücke  

Hurra, wir haben die Brücke nun auch gefunden! Nach (nur) 4 Versuchen ist das gar keine so schlechte Leistung, finden wir zumindest. Bei Sichtweiten von nichts bis 1m hatten wir es immer geschafft, an einem so großen Objekt vorbei zu "fliegen"!

 

Aber dieses Mal hatten wir die todsichere Wegbeschreibung: "Mit der Eiche im Rücken nach Norden bis zum alten Flussbett abtauchen, heute liegt es auf 16m. Und dann linke Schulter zum ehemaligen Flussufer und auf dieser Höhe und in einem Bogen bis zur Brücke."
Eigentlich war es nicht schwer. Warum wir sie sonst verfehlt haben?

 
 

Nun, zum einen wegen den schon genannten Sichtweiten, die sich bei einem Bus voller Rheinländer schlagartig auf Null reduzierten. Zum anderen liegt die Brücke, auch zur Sommerzeit, in fast völliger Dunkelheit. Im Frühjahr sogar gut 12m tiefer. In 28m Tiefe bei "angenehmen" 6°C ist es schnell ein Dekotauchgang.

Nun, dieses Mal waren die Bedingungen nicht ganz so extrem, aber ohne Kompass hätten wir das Flussbett als Startpunkt und auch den Rückweg nicht gefunden. Die Aufgabe, den ersten Brückenbogen zu fotografieren, konnte ich indes nicht erfüllen. Die schlechte Sicht erlaubte nur einen kleinen Ausschnitt der Brückenoberkante. Der "Nebel" zeigt das Sichtweitenproblem überdeutlich.

  Brücke im Edersee - Oberkante am ersten Bogen  
 

Eines sollte jedem Taucher klar sein. Ohne Lampe geht nichts! Auf dem Weg zur Brücke kann man noch einiges entdecken. Einen Schwan und einen Engel aus Stein, ein Zwergenpärchen mit ausgeprägten äußeren "Attributen" und ein altes Ruderboot sind auch noch im Angebot.

Je nach Wasserstand kann man die Reste der alten Klostermauer (roter Pfeil) erkunden. In diesem Sommer, schauen diese jedoch aus dem Wasser und dienen als Sprungturm für die Kinder.

Vom Kirchturm, auch wenn viel nachgefragt, ist nichts mehr zu sehen. Selten, zum letzten Mal 1959, schaut auch die ganze Brücke heraus.

  Edersee - Dorf Berich - Reste der Klostermauer  
 

Wer, jedoch so wie wir, eine sehr große Brücke erst nach einigen Anläufen findet, der wird die oben aufgezählten Artefakte vermutlich in der "Edersee-Suppe" auch nur durch Zufall finden.

Aber auch der schnelle Erfolg ist möglich. Die "Barakuda Tauchbasis" von Horst Schmalz, die mit einer mobilen Füllstation und einem Materialverleih direkt an den Einstiegsstellen präsent ist, bietet auch einen geführten Tauchgang an. Ersatzteile und sogar Ausrüstungsteile kann man gleich an Ort und Stelle kaufen.

  Edersee - Mobile Tauchbasis von Horst Schmalz  
 

Für uns ist der Edersee, trotz Brücke und aufreizender Unterwasserzwerge, nicht besonders attraktiv. Wir nutzen den See zum prüfen und testen der Ausrüstung und natürlich für Navigationsübungen. Wer es mit dem Kompass nach 45 Minuten kreuz und quer durch die "Suppe" zurück zur Eiche schafft, braucht sich vor Orientierungslosigkeit in wärmeren Tauchgebieten nicht mehr zu fürchten.

Für Ängstliche sei noch angemerkt, dass sich beide Tauchplätze weit von der Staumauer entfernt befinden und auch durch Sperrbojen für die Berufs- und Freizeitkapitäne gut gekennzeichnet sind.

  Edersee - Blick vom Tauchplatz Eiche in Richtung Staumauer und versunkenem Dorf Berich  

 

 

Details über den See:

     
 

Der Ederstausse ist der einzige frei betauchbare See in Hessen. Auch wenn er nur in zwei großen Zonen betaucht werden darf, kann man sich in diesen Bereichen ohne Kontrolle durch eine Tauchbasis frei bewegen. Aber genau dies hat auch seinen Nachteil.

Der See ist tief und meistens sehr kalt. Solotaucher sieht man leider sehr viele und fast jedes Jahr gibt es einen tödlichen Tauchunfall.

Aus dem Rheinmain Gebiet erreicht man den Edersee nur über die Landstraße. Die Fahrtzeit beträgt etwa 2 Stunden.

  Edersee - Blick auf die Staumauer  
 

Am bekanntesten ist der Tauchplatz Eiche, der oberhalb des ehemaligen Dorfes Berich direkt an der heutigen Uferstraße liegt. Vom Dorf ist heute, weder unter- noch überwasser, noch etwas zu sehen.

Einige Steinhaufen zeigen die Lage der größeren Gebäude. Die Reste der Klostermauer ist, je nach Wasserstand, sogar Überwasser zu erkennen.

Die Hauptattraktion ist die Brücke, von welcher der erste und der letzte Bogen noch vollständig erhalten sind.

  Edersee - Lageplan des versunken Dorfes Berich  
 

Der Tauchplatz Sitte bietet nach unseren Erkenntnissen wenige interessanten Artefakte. Es gibt eine Steilwand, eine Klippe, eine Torpedosperre und einige versenkte Boote.

Ach ja, Fische gibt es auch. Wir sehen immer mal wieder zwei bis drei Barsche.

Andere Fische, von denen die "Locals" berichten, haben vermutlich immer gerade Urlaub.

  Edersee - Lageplan Tauchplatz Sitte  

 

 

Text: Norbert Roller / Juli 2003
Fotos: Copyright by Norbert Roller
Kontakt: Norbert Roller, Hauptstrasse 60, 35516 Münzenberg, Norbert.Roller@kacr.de
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