
Sehenswürdigkeiten in
Delhi:
[Mit
dem roten Startknopf im Stadtplan kann man eine DiaShow mit große
Bildern und kurzen Erklärungen starten.]
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1. Der
Sonntagsmarkt am Connaught Place
(CP)
Nur wenige Minuten nachdem wir das Hotel verlassen hatten, erreichten wir
zu Fuß den CP. Dieser befindet sich am nördlichen Ende vom Stadtteil New
Delhi.
Der CP ist ein kreisförmiger Platz, der von zwei Ringen mit
eleganten Bogengängen und stuckverzierten Kolonnaden umrahmt wird. Die
ersten Geschäfte eröffneten hier schon 1931 und seitdem scheint nur wenig
renoviert worden zu sein.
New Delhi wurde von einem englischen Architekten um 1911 geplant und nach
20 Jahren fertiggestellt. Es sollte eine Stadt werden, die westlichen
Klassizismus mit indischer Ornamentik verband. New Delhi ist eine Stadt
mit klassischen englischen Formen, Prachtstraßen und Monumentalbauten. |
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2. Rotes Fort
- Red Fort - Lal Quila
Das imposante Lahore Gate ist der Haupteingang zum Roten Fort in Old
Delhi. Wir hatten Glück, denn diese touristische Attraktion wurde an
diesem Tag scheinbar nur von einheimischen Touristen besucht. Im Kontrast
zum roten Sandstein waren überall Inder in leuchtenden bunten Saris, und
die Kinder waren in noch grellere Teddimäntel gehüllt.
Das Fort wurde um 1648 fertiggestellt und bis 1857 von den Herrschern,
meist mogulischer Abstammung, bewohnt. Es enthält zahlreiche Paläste, ein
Bad, eine Moschee, sowie eine ausgedehnte Grünanlage. Die Paläste im
Zentrum, mit Blick auf den hinter dem Fort vorbeifließenden Yamuna-Fluß,
waren dem Harem vorbehalten. Die Paläste enthalten wunderschöne
Marmorarbeiten, die früher reichlich mit Gold verziert waren.
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3. Chandni Chowk Markt (wird auch Chatta Chowk genannt)
Früher eine Einkaufsstraße für
Brokate und Edelsteine, die direkt auf das Rote Fort mit dem Lahore Gate
zuläuft. Heute ist es eine Mischung aus Hindi-Tempeln und Straßenhändlern.
Während wir die Seitengassen durchstöberten, fanden wir eine
Freilichtreparaturwerkstatt. Hier wurde auf verstaubten Werkbänken am
offenen Herzen der Videorecorder, Radios und DVD-Spieler gelötet. Was
tatsächlich nicht geflickt werden konnte, wurde bis zur letzten Schraube
ausgeschlachtet.
Zahlreiche Straßenhändler boten Leckereien für die Einheimischen an. Für
Touristen ist es riskant, was "meine hungrige Prinzessin" jedoch nicht vor
dem Testessen zurückschrecken ließ. In den Folgetagen und noch einige
Wochen später bezahlte sie dafür mit Darmproblemen. ;-(
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4. Lakshmi Narayan Mandir Tempel
Ein erfolgreicher Industrieller ließ
um 1938 diesen Tempel bauen und weihte ihn der Glücksgöttin Lakshmi und
ihrem Mann Narayan, einer Inkarnation des Vishnu.
Der Tempel ist ganz in Kastanienrotbraun und Ocker gehalten. Zwei
Tempeltürme (shikharas) dominieren das Bauwerk. Die Stuckornamente sind
häufig in Weiß abgesetzt. Besonders fotogen ist der Tempel bei
Sonnenuntergang.
Der Tempelkomplex, auch Birla Mandir genannt, ist sehr sauber und man kann
diesen, wie auch den Tempel, besuchen. Gegen Abend bilden sich lange
Schlangen von Gläubigen vor dem Eingang.
Die Wände des Tempels sind mit Bildnissen von Vishnu und seinen Gefährten
geschmückt. Fromme Hindutexte zieren die Wände.
Ein kleiner und ruhiger Park mit einem Marmorpavillion lädt zum Verweilen
und Picknicken ein. Park und Tempel werden von einem lebensgroßen
Granitelefanten bewacht.
Der Tempel ist ca. 1km vom CP entfernt und mit einer Autorikscha
in kurzer Zeit erreicht. |
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5. Indian Gate
Das Indian Gate liegt am östlichen
Ende des Rajpath. Dieser ist eine 4km lange Prachtstraße, die von
Grünflächen mit Zierkanälen und Springbrunnen gesäumt wird. Auf dem
Rajpath fanden und finden prunkvolle Paraden und Aufmärsche statt.
Doch auch das 41m hohe monumentale Tor täuscht nicht darüber hinweg, dass
das Indian Gate ein Kriegsdenkmal ist. Indische Soldaten haben nicht nur
im eigene Land, sondern auch in zahlreichen Kriegen, wie z.B. dem Ersten
Weltkrieg, gekämpft.
Das Indian Gate ist von einer sechseckigen Straße umgeben, über die der
Verkehr vorbeigeleitet wird. Nicht weit davon entfernt steht die
Baldachinsäule, die irgendwie auf das Foto gehört. |
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6. Gartenmausoleum Safdar Jang
Das Mausoleum liegt am südlichen
Rand von Old Delhi und etwa 6km entfernt vom CP. Safdar Jang war der
letzte Mogul- Herrscher und wurde 1754 darin beigesetzt. Das Mausoleum
liegt in einem wunderschönen Garten, dessen hohe Wand den Lärm der Stadt
fast vollständig abschirmt.
Das symmetrisch gebaute Grabmal wird von einer Zwiebel-kuppel gekrönt, und
die Fassade besteht aus poliertem Sandstein mit wunderschönen
Stuckelementen. Die Fußböden im Inneren sowie auf der äußeren Balustrade
bestehen aus detailreichen Einlegearbeiten.
Sowohl der Garten als auch das Grabmal werden in einem hervorragenden
Zustand erhalten und präsentiert. Allein der erste Blick durch das
Eingangstor auf das Mausoleum übertrifft alle Erwartungen. Am fotogensten
ist das Gartenmausoleum am Morgen, wenn der Sonnenstand noch niedrig ist. |
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7. Lodi Gardens
Delhi hat einige
große Grünflächen und traumhafte Gärten. Der Lodi Garden liegt mitten in
einer Wohngegend und wurde 1936 angelegt. Von den zwei Dörfern, die
hierfür weichen mußten, sind nur die Grabmale der Sayyid- und
Lodi-Dynastien aus dem 15. Jahrhundert übrig.
Eine Steinbrücke, die Athpula, aus dem 17. Jahrhundert führt über einen
kleinen See. Überall im Park und besonders rund um den See sitzen junge
Liebespaare.
Die Lodi-Gärten laden zum Flanieren und Picknicken ein. Auch die Grabmale
sind gut erhalten und für diese alleine rentiert sich der Spaziergang. Der
Straßenlärm der Großstadt dringt nur selten bis hierher und man kann die
Ruhe genießen. |
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8. Zitadelle Purana Quila - Altes Fort
Die Zitadelle liegt in unmittelbarer Nähe des New Delhi Zoo
und nur 5-6km vom CP entfernt in Richtung Südosten. Das Fort wurde um 1530
auf einem alten Grabhügel erbaut, in dem man bei Grabungen Überreste aus
der Zeit von 1.000 v.Chr. fand.
Auch dieses Fort liegt direkt am Yamuna-Fluß, der es ursprünglich auf
beiden Seiten umfloss. Heute ist auf der Stadtseite ein Park mit einem See
zum Tretboote fahren. Die Mauern sind, wie bei vielen Festungsanlagen in
Indien, ungewöhnlich dick. Neben dem imposanten Eingangstor aus rotem
Sandstein sind von den Palästen, Quartieren und Wohnhäusern nur noch
die Moschee und die Bibliothek erhalten. Das Fort ist im Innenbereich
enorm groß und erinnert heute eher an eine Parkanlage mit einigen alten
Gebäuden.
Von der südlichen Mauer kann man in dunstiger Ferne das Grabmal des
frommen Humayun erkennen. |
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9. Mogul Humayun's Grabmal
Humayun war der zweite Mogul-Herrscher und ist in dem 1565
erbauten Grabmal bestattet. Das sehr gut erhaltene Grabmal liegt in einem
gepflegten und weitläufigen Garten mit kleinen Wasserläufen. Das Gebäude
wurde auf einem hohen Sockel aus rotem Sandstein, der mit zahlreichen
Toren mit angrenzenden Kammern geschmückt ist, erstellt. Das Gebäude
selbst wird von einer weißen Marmorkuppel gekrönt und die Wände aus rotem
Sandstein sind mit Stuck verziert. Die zahlreichen Fenster sind mit
Gittern, die aus Steinplatten in mühevoller Steinmetzarbeit
herausgemeißelt wurden, verziert. Der Sarkophag besteht aus weißem
italienischem Marmor.
Eigentlich ist dieses Grabmal eine Grabanlage, denn auch viele
Familienmitglieder und Höflinge sind hier beerdigt. |
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10. Slums in Nizamuddin East
Auf der Suche nach einem bunten orientalischen Markt, der
gegenüber des Grabmals sein sollte, stolperten wir in ein Slum, wo
Menschen in Armut und vom Müllsortieren lebten. Viele lebten nicht nur vom
Müll sondern sogar mit ihren wenigen Habseligkeiten direkt darin.
Im angrenzenden Wohnviertel, das die Galib Academy (ein berühmter Dichter)
sowie sein Grab enthalten, gab es zumindest eine kleine Infrastruktur mit
Bäcker, Metzger und Hindutempel.
So wie wir staunten, wurden wir auch bestaunt, denn hier verirren sich
vermutlich niemals weiße Touristen hin. Gut das es die kalten Jahreszeit
war, den Gestank im Sommer hätten wir vermutlich nicht ertragen können. |
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