Sehenswürdigkeiten in und um Jaipur
 

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4. Tag - Region Jaipur

Am frühen Morgen verließen wir das Palasthotel in Samod, um den Festungspalast in Amber zu besichtigen. Jaipur, unser zweites Etappenziel für diesen Tag, war nach Amber die nächste Hauptstadt der Region.  Nach sorgfältigen Planungen wurde ihr Bau 1727 begonnen. Die vorherrschende Farbe, die der Stadt den Namen "Pink City" eintrug, ist Rosa. Alle wichtigen Bauten und eigentlich auch fast der Rest der Stadt sind rosa angestrichen. Jaipur hat einen nahezu unveränderten historischen Stadtkern und lädt rund um den Stadtpalast zum Bummeln auf den Basaren ein.

Im Gegensatz zum Vortag war für diesen Tag nur eine kleine Strecke mit dem Auto zu bewältigen. Die an Vormittagen geringe Anzahl an verschiedenen Gefährten, machte das Reisen angenehm. Genau das Gegenteil erlebten wir dann in Jaipur. Dort erwischten wir gegen 14Uhr das absolute Chaos. Alles, was sich bewegen kann, war auf der Hauptstraße und noch schlimmer in den Kreiseln unterwegs. Vorsichtig, aber nicht vorsichtig, genug durchquerten wir die Stadt im Schritttempo. Wer schuld war, blieb ungeklärt, aber unser Leihwagen hatte eine abgerissene Stoßstange und eine verzogene Haube. Der Schaden an dem Fahrradlasttaxi beschränkte sich auf einen verbogenen Hinterreifen.
Der durch das Hotel organisierte Reparaturservice hatte nach unserer 2-stündigen Stadtrundfahrt und für 5€ alles wieder gerichtet.
Wir übernachteten in dem sehr empfehlenswerten kleinen Stadtpalast "The Bissau Palace", der um 1919 erbaut und erst kürzlich renoviert wurde. Viele Wände sind mit schönen Gemälden verziert, und der Palast strahlt vermutlich heute in einem schöneren Glanz als in der Vergangenheit. Die ehemalige Bibliothek mit historischen Büchern ist heute ein Aufenthaltsraum. Auch alle anderen Räume sind sehr authentisch, und man hat das Gefühl, zu Gast bei einem Maharadscha zu sein.

Diaschau über das Amber Fort und die Region Jaipur.  Die Diaschau lädt ~ 600kB bevor es losgeht.
 
1. Amber Fort 3. Jaipur Stadtpalast
2. Palast der Winde 4. Gaitor Marmorgrabmale

Sehenswürdigkeiten in Amber und Jaipur:

[Mit dem roten Startknopf in der Landkarte kann man die DiaShow mit große Bildern und kurzen Erklärungen starten.]
 

1. Amber Fort
Das Fort wurde um 1592 auf den Überresten einer alten Burg erbaut. Rund 50 Jahre später wurden die schönen Prachtbauten im inneren des Forts errichtet. Bis 1727 diente der Festungspalast als Hauptstadt der Region, bis diese dann nach Jaipur verlegt wurde.
Standesgemäß kann man den Hügel zum Palast auf prächtig geschmückten Elefanten hinaufreiten. Der Palast ist in einem sehr gutem Zustand und kann auch im Inneren besichtigt werden. Die gesamte Anlage besteht aus Tempel, Kolonadenhalle aus Marmor, mehreren schön verzierten Toren, Frauengemächern (Harem) und Vergnügungspalästen. Die Aussicht vom Palasthügel ist grandios und geht direkt auf einen kleinen See, der von zwei idyllischen Gärten umschlossen wird.
 

2. Palast der Winde - Palace of the winds
Zugegeben, der Hawa Mahal (Palast der Winde) hat eine eigenwillig fantasievolle Fassade. Hinter der Fassade ist das Gebäude nur wenige Meter tief. Er wurde um 1799 errichtet und ist seitdem zum Wahrzeichen von Jaipur geworden. Der rosafarbene Bau, eigentlich ein Palast, war den Haremsdamen vorbehalten. Diese konnten dem Treiben auf der Hauptstraße durch zahlreiche Balkone und vergitterte Fenster zuschauen. Die Gitter sind, wie überall in Rajasthan, aus Stein und haben ein symmetrisches Vieleckmuster. Die Vielecke haben innen und außen unterschiedliche Durchmesser, wodurch man  man einen guten Blick nach draußen gewinnt . Vor neugierigen Blicken und auch dem Sonnenlicht waren die Damen so gut geschützt.
 

3. Stadtpalast - City Palace Jaipur
In unmittelbarer Nähe des Hawa Mahal befindet sich der aufwändig restaurierte Stadtpalast. Der Palast diente seit dem frühen 18. Jahrhundert als Wohnsitz der Herrscher von Jaipur. Die Architektur des Palastes ist eine Mischung aus Rajputen- und Mogulnstil. Nur ein Teil des Komplexes konnte besichtigt werden, und der restliche Teil ist als Museum mit vielen Objekten und reich geschmückten Räumen ein wahrer Augenschmaus. Die schönsten Objekte waren ein goldener Maharadscha-Thron, der von Elefanten getragen wurde, und große Urnen aus reinem Silber, die mit Gangeswasser gefüllt waren. Im Zentrum steht der mit feinen Ornamenten verzierte Willkommenspalast aus Sandstein.
Das Bild rechts zeigt die oberen Etagen des siebenstöckigen Palastes, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich ist.
 

4. Gaitor - Marmorgrabmale
Die Grabmale der Kachhawaha-Könige liegen im Nordwesten von Jaipur. Umgeben von einer Mauer stehen vier verschiedene Grabmäler auf dem Gelände. Jedes ist unterschiedlich und sehr detailreich verziert. Die Steinmetze erschufen ganze mythologische Geschichten in den Kuppeln. Das Grabmahl von Jai Singh II besteht ganz aus hellem Marmor. Die Kuppel wird von 20 vollständig verzierten Säulen getragen. Die Verbrennung der Leichnahme wurde unter den Kuppeln vorgenommen.
Ein Mausoleum, das aus feinstem Sandstein und Marmor besteht, ehrt Madho Singh II. Das jüngste Grabmal stammt aus dem Jahr 1997.
 

5. Chhatris entlang der Ghat ki Guni Road
Kaum hatten wir eines der sieben Stadttore von Jaipur hinter uns gelassen, fuhren wir an Fassaden in verschieden Verfallsstadien entlang. Um 7 Uhr morgens wirkte alles verlassen und menschenleer, was in den Großstädten Indiens eine absolute Seltenheit ist. Entlang der Ghat ki Guni Road, der Hauptausfallstraße nach Agra, wurden im 18. und 19. Jahrhundert die Sommerdomizile der Würdenträger und Minister erbaut. Viele Chhatris - gewölbte Traufen und elegante Kuppeln - sind noch gut erhalten. Die Havelis dahinter sind jedoch nur noch Ruinen.

 

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Text: Norbert Roller / Januar 2005
Fotos: Copyright by Norbert Roller
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